Bevölkerung und Kultur  

Den Küstenbewohnern wird nachgesagt, dass sie besonders lebenslustig, tanzfreudig und herzlich sind. An jeder Straßenecke, in Taxis und Bussen hört man Salsa-Musik, dann und wann unterbrochen von modernen Rhythmen wie Reggaeton oder Cumbia.
Wer bisher dachte, dass es den Stierkampf nur in Spanien gibt, wird hier eines Besseren belehrt. Im Gegensatz zum spanischen Original kämpft hier nicht ein Torero gegen den Stier, sondern meist zwei Stiere gegeneinander.
Die Küche der Küste, und vor allem Limas, ist inzwischen weit über Südamerika hinaus berühmt. Es gibt wunderbare Fisch- und Meeresfrüchtegerichte, angerichtet mit Reis und Kartoffeln. Die Kreativität beim Einsatz der Gewürze und die ganzjährige Verfügbarkeit von frischem Obst und Gemüse verleihen den Mahlzeiten das gewisse Etwas. Besonderen Ruhm hat der Ceviche erlangt. Das ist ein roher, in Limettensaft marinierter Fischsalat, der mit Zwiebeln und scharfen Rocoto-Schoten gewürzt und mit Süßkartoffeln und Mais angerichtet wird.

   
  Costa      
 

In Peru leben 28 Millionen Menschen, davon über 8 Millionen im Ballungsraum Lima. Peru ist neben Bolivien und Guatemala eines der drei Länder, in denen mehrheitlich Menschen indigener Abstammung leben. 45 Prozent sind indigen, davon 40 Prozent quechua-sprechend und 5 Prozent aymara-sprechend. 36 Prozent sind Mestizen. 15 Prozent sind Nachfahren der spanischen Kolonisten und 4 Prozent sind Nachkommen afrikanischer und chinesischer Sklaven. Es gibt darüber hinaus mehrere kleine Minderheiten, wie z.B. seit ca. 150 Jahren eine deutsch-österreichische Kolonie in Pozuzo in der Provinz Oxapampa, wo die Traditionen aus der Heimat gepflegt werden. Die landschaftliche Unterteilung Perus in die drei Regionen costa (Küste), sierra (Anden) und selva (Amazonastiefland) lässt sich auch auf die Bevölkerung anwenden. In jeder Region bestimmen andere Bräuche und Gewohnheiten das Leben der Einwohner.

Costa: Die Küste beherbergt heute mehr als die Hälfte aller Peruaner, obwohl sie nur 11% des Territoriums ausmacht. An den Flussoasen der sonst trockenen Küstenwüste haben sich zahlreiche Städte und Dörfer angesiedelt, die bei der Fahrt über die Panamericana immer wieder zwischen den Dünen auftauchen.
Der Perureisende wird hier vor allem Mestizen antreffen. Dies sind Nachkommen aus Verbindungen zwischen indigenen Ureinwohnern und spanischen Einwanderern. Es wurden nicht nur die Gene sondern auch ihre Kulturen vermischt.