Kunsthandwerk: Bekannte Stücke des peruanischen Kunsthandwerks sind die filigranen Kürbisschnitzereien, die man überall als Souvenir erstehen kann. Teilweise sind ganze Sagen auf einem einzigen Kürbis in Bildsprache verewigt. Berühmt sind auch die Retablos aus Ayacucho. Retablos sind winzig kleine bis mittelgroße verschließbare Kistchen. Beim Öffnen sieht man eine Landschaft oder Gesellschaft aus unzähligen winzigen detaillierten Figürchen vergleichbar einer Weihnachtskrippe.
Literatur: Einer der bekanntesten Chronisten Perus war Garcilaso Inca de la Vega, der Sohn einer Inkaprinzessin und eines spanischen Eroberers, der Anfang des 17. Jh. in seinem Werk "Comentarios Reales de los Incas" die Geschichte der Inka und deren Eroberung durch die Spanier niederschrieb.
Zwei Jahrhunderte später schuf Ricardo Palma eine Literaturgattung namens Tradiciones. Die Tradiciones sind volkstümliche, oft fiktive Erzählungen mit einem wahren geschichtlichen Hintergrund.
Bedeutende Autoren des 20. Jh. sind unter anderen Manuel Scorza, Sergio Bambaren und Mario Vargas Llosa, der 1990 nur knapp die Präsidentschaftswahl verlor und dem 1996 der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen wurde. 2010 erhielt Vargas Llosa den Literaturnobelpreis. |
Musik: Die bekannteste Melodie Perus ist das von Simon & Garfunkel interpretierte "El Condor Pasa". Komponiert wurde das Stück vom Peruaner Daniel Alomía Robles. Im Hochland Perus gibt es unzählige Volksweisen, die hauptsächlich auf Flöte und Panflöte gespielt werden. Besonders beliebt sind hier die Musikgattungen Huayno und Saya.
An der Küste kommen die Cajones zum Einsatz. Sie sind eine Erfindung afrikanischer Sklaven. Da man diesen ihre Trommeln weggenommen hatte, benutzten sie fortan Obstkisten als Ersatz. Diese Cajones oder Kistentrommeln bilden heute die Grundlage für rauschende Tanzfeste. Die "música criolla" kombiniert traditionelle europäische Rhythmen, wie den Walzer oder die Polka, mit denen der afrikanischen Sklaven. Eine bekannte Sängerin der música criolla ist Eva Ayllón. Die Marinera, ein Tanz, bei dem ein Mann ein peruanisches Paso-Pferd imitierend eine barfüßige Schönheit umgarnt ist für Auge und Ohren eine Wohltat. Das Marinera-Festival findet jährlich in Trujillo statt. In den Diskotheken hört man diese traditionelle Musik allerdings kaum. Dort lassen Reggaeton und Cumbia die Herzen höher schlagen und die Frauen die Hüften schwingen.
In der klassischen Musik ist Peru in aller Munde. Der Startenor Juan Diego Flórez gilt als Pavarottis Nachfolger und singt in den großen Opernhäusern dieser Welt. |
